Belvedere Kino (unrealisiert)
Belvedere Kino (unrealisiert)
Favoritenstraße 54

1950 reichte die KIBA um die Verleihung einer Konzession für den Betrieb des neu geplanten Belvedere Kinos ein, als Geschäftsführer wurde Karl Kuplnek vorgesehen.
Dich die Fachgruppe Lichtspieltheater der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien legte dagegen Einspruch ein. Als Begründung wurde 1950 – in der Hochzeit der Wiener Kinos – folgende Argumentation vorgebracht:
„Die Fachgruppe muß sich energisch g e g e n die Erteilung dieser Konzession aussprechen, da in der Favoritenstraße zweifellos kein Bedarf mehr für ein Kino besteht. Es sind dort bereits, Favoritenstraße 12 [Johann Strauß Kino] und 32 [Wiedner Bürger Kino], 2 Kinos seit längerer Zeit in Betrieb, während das in der Favoritenstraße 74 gelegene, derzeit noch außer Betrieb stehende Wiedner Zentral Kino, für das eine Konzession besteht, in absehbarer Zeit wieder aufgebaut werden soll. Für die Errichtung des oben genannten Schmalfilm-Kinos ist also k e i n Bedarf gegeben.“

Quelle
Wiener Stadt- und Landesarchiv, WStLA, M.Abt. 350 A14/2 1: Kinos: Kino- und Theaterpolizei, Kinos 1. bis 4. Bezirk
Dido Kino (1956-20.01.1986)
[Supermarkt - Zielpunkt - Billa plus]













Dido Kino (Dido Lichtspiele)
Südtiroler Platz 1

Fassungsraum: 548

Eigentümer:innen: Dido Lichtspiele Ges.m.b.H. (August Diglas, Leopold Dolezal, 1956-1966; Franz Schweitzer, Wilhelm Urban, 1966-1968), Lichtspieltheaterbetriebs Ges.m.b.H. (Constantin Film, 1968-1986)

Konzessionär:innen: Anton Starha (1956-1968), Lichtspieltheaterbetriebs Ges.m.b.H. (Constantin Film, vertreten durch Anton Langhammer, 1968-1986)

Geschäftsführer:innen: Anna Starha (1956-1963), Edith Kurzweil (verh. Schreiner, 1963-?)

weiter zur Geschichte >
Elegant Bioscop-Theater (1907-1909)
Elegant Bioscop-Theater
Maderstraße 1

Fassungsraum: -

Inhaber, Lizeninhaber: Max Erhard

Im von Ludwig Müller 1904 erbauten großen Jugendstilbau an der Ecke Maderstraße 1 und Lothringer Straße 2 (1010 Wien) erhoffte Max Erhard mit seinem am 26. Oktober 1907 erbauten Kino einen gediegenen und zentralen Kinostandort geschaffen zu haben. Das Haus lag direkt neben dem Karlsplatz, nahe der damals neuen Otto-Wagner-Stadtbahnstation und versprach so in vielerlei Hinsicht den erhofften Erfolg. Angepriesen wurden tägliche Vorstellungen ab 4 Uhr, mittwochs und samstags Schülervorstellungen zu ermäßigten Preisen und das zeittypische wöchentlich wechselnde Programm. Doch das Konzept ging nicht in dem Ausmaß auf, wie es sich Erhard erhofft hatte, und so siedelte der Kinogründer zwei Jahre später weiter in den sechsten Bezirk, wo er 1909 das Magdalenen Kino eröffnete.

Quelle
Thomas Jelinek, Florian Pauer: Die Wiener Kinos. Wien 2022, S. 18.
Freie Bühne Wieden
Freie Bühne Wieden
Wiedner Hauptstraße 60b

Fassungsraum: ca. 100

Geschichte des Spielortes geht bis ins Jahr 1776 zurück- damals 'Freihaus' des Fürsten Starhemberg auf der Wieden Theater. Im März 1787 errichtete Christian Roßbach eine gemauerte, mit Ziegeln gedeckte Schaubühne im Freihaus. Diese Schaubühne auf der Wieden war angeblich - nach der in der Leopoldstadt - die Zweitälteste Wiener Vorstadtbühne. 1789 übernahm Eleonore Schikaneder das Theater, in Folge wurde Emanuel Schikaneder Direktor.
1801 zog Schikaneder in das Theater an der Wien. Das Theater auf der Wieden wurde abgerissen.

Seit 2009/10 leitet Michaela Ehrenstein die Freie Bühne Wieden.

www.freiebuehnewieden.at
Graf Narkosches Haus (vor 1908)
Johann Strauß Theater (1908-1930)
Scala (1931-1933)
Scala (1933-1938)
Scala/Ufa Kino (1938-1945)
Neues Theater in der Scala (1948-1956)












(Neues Theater in der) Scala - Ufa-Kino - Scala [Theater] - Scala [Kino] - Johann Strauß Theater
Favoritenstraße 3 (Konskriptionsnummer 104) (andere Angabe: 8)

Fassungsraum: 1.192 (1908), 1.360 (1931), 1.362 (1932), 1.280 (1933), 1.265 (ab 1938)

Eigentümer
1908 Leopold Müller (Besitzer des Grundes & Gebäudes)
1912 Leopold und Erich Müller
1931 Kiba ?
1938-1945 Deutsche Filmvertriebsgesellschaft
1945-1948 ?
1949-1960 KIBA/Gemeinde Wien (im Zuge der Restitution)

Konzessionär/Pächter
1908 Leopold Müller (Besitzer des Grundes & Gebäudes)
1912 Leopold und Erich Müller
1924-1930 keine Angaben (1929 blieb das Theater geschlossen)
1931 Kiba (unklar)
1932/33-1938 Grazer Bühnengesellschaft m.b.H. (Finanzier: Fabrikant Haas, Graz)
1938-1945 Ostmärkische Filmtheater-Betriebs-Ges.m.b.H. (OStB)
1945-1948 Sovexport Film (Brahmsplatz 8, 1040 Wien)
1949-1960 KIBA/Gemeinde Wien

Geschäftsführung/Künstlerische Direktion
1908-1912 Leopold Müller (Besitzer des Grundes & Gebäudes, gestorben 1912)
1912-1931 Leopold und Erich Müller
1931 Karl Eduard Pollak (Oktober-November) für die KIBA
1931-1933 Alexander Schreiner (für die KIBA)
1933-1938 Rudolf Beer (Scala)
1938-1945 Hermann Stritzko (für die OStB)
1948-1956 Karl Paryla (Neues Theater in der Scala)

weiter zur Geschichte >
K & K Theater
K & K Theater
Linke Wienzeile

Zuletzt Leitung Hans-Peter Heinzl.
Kinematographentheater
Kinematographentheater
Schönbrunner Straße 7

Fassungsraum: -

Das Kino musste nur vier Wochen nach seiner Eröffnung durch Marie Gerö aufgrund des schlechten Geschäftsganges wieder schließen.
Maxim Bio (23.02.1912-) - Johann Strauß Kino (-30.06.1968)
[Hotel "Johann Strauß"]













Hotel - Johann Strauß Kino - Maxim Bio
Favoritenstraße 12

Fassungsraum: 306 (1914); um 300 (1922); 362 (1934)

weiter zur Geschichte >
[temporär als Singspielhalle genutzt]
Mittersteig Kino / Wiedner Grandkino (1913/14-15.12.1969)
Mittersteig Kino / Wiedner Grandkino
Mittersteig 15

Fassungsraum: 556 (1914, 1922); 600 (1934)

Das neu erbaute Kino wurde anfangs von Josef Schmalhofer geleitet, der seine Lizenz aus dem Donaustädter Biograph (Wien II) mitbrachte, das im selben Jahr geschlossen wurde, sowie eine eingeschränkte Lizenz zur Führung der "Urania" hatte. Von 1923 an wurde das Kino temporär auch als Singspielhalle des Arbeiterverein Margareten genutzt.
Das große Kino mit quadratischem Zuschauerraum und einer durchgehenden Galerie führte 1930 den Tonfilm ein. Das Kino wurde von der Familie Schmalhofer lange Jahre als Familienbetrieb geführt, noch Josef Schmalhofers Enkel war dort noch Filmvorführer.
Der beeindruckende Saal steht seit einigen Jahren leer.

Dank an Michael Schmalhofer.
Maxim Kino (1909-1912) - Weltbiograph (1904-1909)
Weltbiograph - Maxim Kino
Favoritenstraße 36, Ecke Waltergasse 1

Fassungsraum: 185 (1909)

Ursprünglich von der international tätigen Universal Films et Kinematograph Company als Weltbiograph gegründet, zog es die Gesellschaft noch im Gründungsjahr in die Innere Stadt, und das Weltbiograph Kino wurde am Stubenring unter dem selben Namen wiedereröffnet (Lizenztransfer).

Der Standort Favoritenstraße 36 wurde von den folgenden Eigentümer:innen bzw. Lizenzinhaber:innen, Max Rády-Maller, einem Gesellschafter der ursprünglichen Company und an mehreren Kinos beteiligten frühen Wiener Kinorinvestor, und Gabriele Steiner, in Maxim Bio umbenannt, ehe Steiner die Lizenz 1912 an den Standort Favoritenstraße 12 übertrug und das Kino schloss. Das neue Kino nannte Steiner schließlich nur noch für kurze Zeit Maxim Bio und bald schon Johann Strauß Kino, nicht zuletzt, da es sich in unmittelbarer Nähe des Johann Strauss Theaters, der späteren Scala, befand.
Odeon Kino (1911/1912)
Odeon Kino
Große Neugasse 6

Fassungsraum: -

Ulrich Kalb, der das Kino 1911 eröffnete, siedelte mit seiner Lizenz bereits im Folgejahr auf den Favoritenplatz 5, wo er das neue Wiedner Zentralkino eröffnete, und schloss das Kino in der Großen Neugasse.
Rainer Kino (1909-1915)
Rainer Kino
Rainergasse 31

Fassungsraum: -

Eigentümer & Lizenzinhaber: Benno Mayer (1909-1914), Rudolf David (1914-1915)

1909 eröffnete der Wiener jüdische Kinopionier Benno Mayer das Rainer Kino im selben Haus, in dem er selbst, den Akten des Wiener Magistrats nach, mit seiner Frau damals wohnte. Nach knapp fünf Jahren transferierte Mayer die Kinematographenlizenz des Wiener Magistrats, die nach damaliger Rechtslage immer nur auf eine Person laufen konnte, in die Favoritenstraße 32, Ecke Möllwaldplatz 1, wo er sich einen besseren Geschäftsgang erhoffte, und schloss das Kino am 12. Mai 1914.
Nach dem Sommer versuchte es Rudolf David, der auch das Heimat Kino in der Porzellangasse 19, 1090 Wien, führte, erneut am selben Standort und eröffnete am 8. November 1914 mit einer Reihe sehr unterschiedlicher Filme, ehe er im Jänner 1915 nach nur zwei Monaten diesen Standort gänzlich aufgab und das Kino nach knapp fünf Jahren für immer schloss.

Lizenztransfer auf: Wiedner Bürger Kino

Quelle
Thomas Jelinek, Florian Pauer: Die Wiener Kinos, Bd. 2. Wien 2022, S. 18.
[temporär als Theatersaal genutzt]
Schikanederkino - 1911-bestehend)
schikaneder
Margaretenstraße 24

Fassungsraum:
180 (1909); um 200 (ab 1914); heute ca. 100

weiter zur Geschichte >
Schönburg Kino (1913-1964)
Schönburg Kino
Wiedner Hauptstraße 64, Eck Klagbaumgasse

Fassungsraum: 269 (1914, 1922); 275 (ab 1930)

weiter zur Geschichte >
Sherlock Holmes Anglo-American Kinematograph-Theater
Sherlock Holmes Anglo-American Kinematograph-Theater
Schönbrunner Straße 7

Fassungsraum: -)

Inhaberin und Lizenzinhaberin: Marie Gerö

Am 3. Dezember 1907 eröffnete Marie Gerö einer der frühen Wiener Kinoleiterinnen ihr Kino an der Schönbrunner Straße 7. Das Programm sollte wöchentlich wechseln, an den Wochenenden sollte es Vorstellungen für junges Publkum geben, gespielt werden sollte von 15 bis 22 Uhr, am Wochenende bereits ab 10 Uhr. Doch das neue Wiedner Theater wurde von Beginn an nicht gut angenommen, und das Kino musste schon nach vier Wochen wieder schließen.

Quellen und Links
Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien 1992, S. 207.
Thomas Jelinek, Florian Pauer: Die Wiener Kinos. Wien 2022, S. 17.
Theater Akzent (bestehendes Theater)
Theater Akzent
Theresianumgasse 18 / Argentinierstraße 37

Fassungsraum: 455

Das Theater Akzent wurde 1989 von der Arbeiterkammer gegründet, seit 1990 als Verein geführt, 2006 übernimmt Wolfgang Sturm die Direktion. Kabarett, Theater, Lesungen, Konzerte, Spieltstätte der Wiener Festwochen.

www.akzent.at
Wiedner Bürger Kino (1915/Jänner 1916-1930) - - Wiedner Bürger Ton Kino (1930-1939) - Lichtspiele Wieden (1939-21.09.1965) - Action Kino/Action Wieden (1965-1967)
Action Kino - Lichtspiele Wieden - Wiedner Bürger Ton Kino - Wiedner Bürger Kino -
Möllwaldplatz 1, Ausgang: Favoritenstraße 32

Fassungsraum: 227 (1924, 1934)


Gründer: Benno Mayer

Eigentümer:innen: Benno Mayer (1915-1933/35), Julius und Otto Oehring (1933/1935-1958), Erna Söllner (1958-1965), OHG Konrad Mallek & Co. (1965-1967)

Lizenz/Konzessionsinhaber:innen: Benno Mayer (1915-1933), Julius Oehring (1933-1958), Erna Söllner (1958-1965), OHG Konrad Mallek & Co. (1965-1967)

Geschäftsführer:innen: Benno Mayer (1916-1927), Hermine Pasches (1927-1933), Karl Theuer (1933-1935), Benno Mayer (1935-1938), Julius Oehring (1938-1945), Anna Fellinger, verheiratete Androsch (1945-1965), Rudolf Mallek (1965-1967)

weiter zur Geschichte >
Vindobona Kino (1911) - Elektro-Theater Odeon (1911-1912)
Elektro-Theater Odeon - Vindobona Kino
Große Neugasse 8

Fassungsraum: -

Inhaber, Lizeninhaber: Ulrich Kalb

1911 eröffnete der 1864 in Tarnow in Galizien geborene Kinobetreiber Ulrich Kalb sein erstes Wiener Kino auf der Wieden und nannte das in einem gediegenen Gründerzeit-Eckhaus errichtete Kino vorerst Vindobona Kino. Geplant war, exklusive Farbfilme zu zeigen sowie Familienprogramme anzubieten, doch schon einer der ersten Filme, Abgründe mit Asta Nielsen, führte zu einem Konkurrenzstreit mit dem Wiener Bioskop in der Krugerstraße 5. Ende 1911 änderte Kalb den Namen des Kinos auf Elektro-Theater Odeon, und nur wenige Monate später zog er schließlich ganz weiter auf den attraktiveren Favoritenplatz 5, wo er 1912 das Wiedner Zentral Kinotheater eröffnete, das er gemeinsam mit dem Huf- und Waffenschmied Josef Stärk leitete. 1927 kaufte Kalb schließlich das Uhu Kino auf der Kaiserstraße 44, das er nach nur einem Jahr seinerseits an Irma Kohn übergab.

Quelle
Nicole Metzger: Aus Uhu wird Erika. Wien 2002.
Thomas Jelinek, Florian Pauer: Die Wiener Kinos. Wien 2022, S. 30.
Wiedener Zentral-Kino/Wiedner Zentralkino/Wiedner Zentral-Tonkino/Wiedner Zentral-Lichtspiele (1912-März 1945)
Wiedner Zentralkino
Favoritenstraße 74, Ecke Favoritenplatz 5
(heute: Südtiroler Platz)

Fassungsraum: 226 (2013), 220 (1914); 226 (1922); 252 (1931)

Inhaber:innen: Ulrich Kalb, Josef Sterk/Stärk (1912-1925), Josef Stärk, Anna Weil (1925-1926), Josef Sterk/Stärk, Emmerich Drescher (1926-1928), Anton Karl Starha (Wiedner Zentral-Theater OHG, 1928 bzw. 1929-1945)

Lizenzinhaber/Konzessionäre: Ulrich Kalb, Josef Sterk/Stärk (1912-1925), Josef Sterk/Stärk (1925-1928), Anton Karl Starha (1928-1945)

Geschäftsführer: Ulrich Kalb, Josef Sterk/Stärk (1912-1925), Josef Sterk/Stärk (1925-1928), Karl Starha (1928-1939), Stefanie Starha (1939-1945)

weiter zur Geschichte >