Es folgten 10 Aufführungen an diversen Wiener Volkshochschulen und in Klostersälen, u. a. Jura Soyfers Das sind wir und eine selbst erarbeitete Produktion im Studio der Hochschulen.
Kurz nach der Gründung fusioniert das Studio junger Schauspieler mit einer Gruppe rund um Walter Davy zur Szene 48. Auch die weiteren Produktionen fanden an unterschiedlichen Orten in Wien statt, ehe die Gruppe 1949 im Café Dobner einen festen Standort fand. Die Räume befanden sich nicht in der ehemaligen Literatur am Naschmarkt, in der später das > Kaleidoskop und das > Ateliertheater beheimatet waren, sondern in einem größeren Saal im Zwischengeschoss.
Der neue Name verwies auf eine "Tradition" der Zwischenkriegzeit und die Zahl der genehmigten Zuschauerplätze, denn man nannte sich von nun an Theater der 49 (Theater der 49 gab es in den 30er-Jahren u. a. in der Neubaugasse, im Hotel de France am Schottentor oder mit der "Kleinen Insel" 1938/38 im Palais Erzherzog Eugen am Parkring).
Die Leitung des neuen Theaters übernahm Helmut H. Schwarz, man spielte fünfmal in der Woche, musste jedoch bereits in den ersten beiden Wochen zwei Vorstellungen absagen, da kein Publikum kam.

Eröffnet wurde der neue Spielort am 25. Jänner 1949 erneut mit Weigels Barabbas.
Es folgten Inszenierungen von Reinhard Federmanns Der Weg zum Frieden, Upton Sinclairs Giant's Strength, Jean Anouilhs Medea und Roland Marwitz' (Pseud. Hans Malow, 1896-1961) Napoleon muss nach Nürnberg. Vor allem Anouilhs Medea wurde in der Inszenierung von Kurt Julius Schwarz* (1921-2007) noch vor der Premiere in Paris zu einem großen Erfolg. Dennoch musste im August 1949 das neue Theater wieder schließen, da das Kaffeehaus verkauft wurde.

Das Ensemble fusionierte noch im Sommer des Jahres mit dem Studio der Hochschulen zum gemeinsamen Theater in der Kolingasse >.

* Prof. Kurt Julius Schwarz war Schauspieler und Regisseur. Er begann u. a. am Theater der 49, führte einige Zeit das Theater im Konzerthauskeller, ging von dort an das Theater am Parkring, dann nach Münster und von dort nach Buenos Aires, wo er viele Jahre als Theaterintendant tätig war. Nach seiner Rückkehr war er u. a. Oberspielleiter am Klagenfurter Stadttheater und ab 1948 Mitarbeiter des ORF, für den er zahlreiche Hörfunksendungen und Sendereihen in Wien und Kärnten produzierte.

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