![]() ![]() ![]() ![]() Das Maria Theresien Kino gehörte zu den wichtigsten Kinos der Stadt. Die drei historischen Fotos zeigen das 1917/18 vom Wiener Architekten Stefan Fayans geplante Großkino im Jahr 1919. Fayans hatte bereits 1916 das > Kino am Schwarzenbergplatz (1030 Wien) geplant. Das zwei Jahre später erbaute, wesentlich größere und überaus gediegen ausgestattete Kino bot bei seiner Eröffnung knapp 520 Plätze, zehn Jahre später wurde es auf knapp 545 Plätze aufgestockt. Es wies eine Wandverkleidung aus rotem Kunstmamor und rosaroten Stuccolustro auf, die Plastiken waren aus Terrakotta in Elfenbeinton, der Vorhang und die Stoffdekorationen aus olvgrünem Samtvelour. Im Warteraum gab es weitere Figuren aus Lindenholz, Decken- und Wandmalereien sowie Kunstblumendekor. In den letzten Jahren des Stummfilms zeigte man hier u.a. Filme mit "lebendigen Toneinlagen" - etwa einer ungarischen Zigeunerkapelle beim Film Csardas mit Lil Dagover - während etwa das Palast Kino den gleichen Film vom Opernsänger Toth Kalmann begleiten ließ. 1929 wurde hier der Tonfilm eingeführt. 1947 erhielt die Sascha Film, die damals größte Filmproduktionsfirma Österreichs, die Filmproduktion, Verleih und Kinoleitung vereinte, neben Flieger, Löwen und Wienzeile Kino auch das Maria Theresien Kino, das in Folge völlig umgestaltet wurde. Um 2010 befanden sich hier eine Filiale der Bäckerei-Kette Mann und der Bank Austria. Heute findet man einen Bekleidungsoulet an der Adresse des einstigen großen Stadtkinos. Quellen & Links: Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A27 - ÖV Kino: K137 Maria-Theresien-Lichtspiele Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A11: 7. Maria-Theresien-Kino Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 228f. historische Fotos: Der Architekt, Jg. 1919 Foto 2008: Anna Heuberger < zurück |