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Gründung und erste Jahre
1912 beantragte die junge Wiener Witwe Johanna Hermann die Erteilung einer Kinolizenz für das Haus in der Kirchengasse 4 in Mauer, das sich ab 1911 in Besitz der Gemeinde Mauer befand und davor ein Jagd- und Gärtnerhaus gewesen war.

Johanna Hermann war am 28. Dezember 1880 im Schottenfeld (1070 Wien) als Johanna Kneifel geboren worden, wo ihre aus Johannesberg, Schlesien, bzw. Strakonitz stammenden Eltern, der Weber Valentin Kneifel und Johanna Buresch 1876 geheiratet hatten. Johanna Kneifel war katholisch getauft und absolvierte die Volks- und Bürgerschule sowie danach die Handelsschule, ehe sie bis zu ihrer Heirat als Buchhalterin und Korrespondentin tätig war. Um 1907 heiratete sie Albert Hermann, der gemeinsame Sohn wurde wenige Monate später geboren – in den Akten zur Aufnahme in die Reichsfilmkammer scheinen die Angaben über ihre Eheschließung nicht auf, doch wird aus diversen Schreiben nach 1945 klar, dass ihr Mann Albert Hermann jüdischer Abstammung war und so der gemeinsame Sohn Otto ab 1938 als „Mischling 1. Grades“ galt. Albert Hermann starb nach nur vier Jahren Ehe um 1911/1912, sodass die junge verwitwete Alleinerzieherung zur Sicherung ihrer Existenz um die Verleihung einer Kinolizenz ansuchte, „die ich im Jahre 1912 auch erhielt“.

Die Eröffnung des Kinos fand Anfang 1913 statt, das neue Kino hieß Park Kino Mauer, war durch die vorbeifahrende Straßenbahnlinie gut erreichbar und befand sich, dem Namen entsprechend, in einer abgeschlossenen Grünanlage.

Das Etablissement erfreute sich rasch immer größerer Beliebtheit, 1923 wurde eine Galerie errichtet und das Platzangebot damit auf 373 Sitze erhöht.

1920 und 1923 verlängerte Hermann den Pacht- und Gesellschaftsvertrag mit der Gemeinde Wien, wobei die Gültigkeit des letzten Vertrags am 30. Juni 1943 endete.

Bis 1932 war Johanna Hermann alleinige Pächterin bzw. Eigentümerin; 1929 trat auch ihr Sohn Otto in den „elterlichen Kinobetrieb“ ein.

Otto Hermann war am 10. August 1908 als Sohn von Johanna Hermann und ihres jüdischen Mannes geboren worden. Er besuchte von 1914 bis 1919 die Volksschule am Karlsplatz, danach das Bundesrealgymnasium in Mödling und Horn (1919–1927) und absolvierte nach der Matura zwei Semester an der juristischen Fakultät der Universität Wien, ehe er 1928–1929 eine kaufmännische Ausbildung in New York anschloss und nach seiner Rückkehr in den Kinobetrieb in Mauer einstieg.

1932 kam als neuer Miteigentümer zudem Franz Ladner in den Betrieb; Johanna Hermann hielt ab diesem Zeitpunkt 60 %, Ladner 40 % der Kinoanteile.

Franz Ladner war am 28. August 1889 in Wien als Sohn des Kaffeesieders Wilhelm Ladner und seiner Frau Franziska Josefa, geb. Seitz, geboren worden. Er besuchte die Volks- und Bürgerschule in Wien, ehe er von 1910 bis 1913 im Militärdienst stand und ab diesem Zeitpunkt im Kaffeehaus seines Vaters tätig war. Von 1914 bis 1918 war Ladner, wie er später festhielt, als „Frontkämpfer“ tätig und „rüstete als Feldwebel ab“. Ab 1923 war er „als selbstständiger Cafétier und Gastwirt“ tätig, ehe er 1932 Kinogesellschafter in Mauer wurde. In seinem Antrag auf Aufnahme in die Reichsfilmkammer, der mit 10. März 1939 datiert, hielt Ladner abschließend fest: „Seit 1919 war ich bis zur Auflösung Mitglied der Großdeutschen Volkspartei. In der N.S.D.A.P. bekleide ich derzeit das Amt eines ,Kreisfachwalter des deutschen Handels‘.“

Tonfilm und Zwischenkriegszeit
Im August 1930 beauftragte Hermann die Firma E. Frischauer mit dem Einbau einer Alpha-Tonfilmapparatur mit Philips-Verstärker. 1931 spielte man hier den letzten Stummfilm – Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht mit Paul Hörbiger. In den folgenden Jahren diente das Kino auch als Veranstaltungsort für Vorträge der ortsansässigen Musikschule, Singschule und Klavierschule. Das Kinobüffet hatte auch tagsüber geöffnet und war bei den Schülerinnen und Schülern der umliegenden Schulen besonders beliebt.

1935 wurde der erfolgreiche Kinobetreiber Otto Hermann neben seiner Tätigkeit im Familienbetrieb auch Gesellschafter der Patria Filmproduktionsgesellschaft, die 1938 im Zuge des „Anschlusses“ jedoch aufgelöst wurde.

Laut Johanna Hermanns Angaben im Jahr 1939 betrieb diese das Park Kino Mauer zu diesem Zeitpunkt seit „26 Jahren ohne jeden Anstand“, wie sie in ihrem Antrag um Aufnahme in die Reichsfilmkamme von 10. März 1939 festhielt.

NS-Zeit
Auch nach dem „Anschlusses“ änderte sich weitgehend nichts an der Leitung des Betriebs, doch hatte Johanna Hermann große Mühe, das verlorengegangene Original ihres Pachtvertrags mit der Gemeinde Wien zumindest in beglaubigter Abschrift wieder zu erhalten, was eine Reihe von Komplikationen in Hinblick auf die geplante Eingliederung in die Reichsfilmkammer nach sich zog.

Am 10. März 1939 reichten Hermann und Lagner zum ersten Mal um Eingliederung ihrer OHG in die Reichsfilmkammer ein. Am 27. März 1939 bat Hermann erneut um die Abschrift ihres einstigen Pachtvertrages und verwies darin auf eine persönliche Vorsprache, in der ihr „die Erledigung bis Mitte Juni zugesagt“ wurde. „Aus diesem Grunde erlaube ich mir an die Außenstelle das Ansuchen zu stellen, mir eine Fristverlängerung zur Einbringung meines Aufnahme-Antrages bis zu diesem Zeitpunkt zu gewähren“, bat Hermann die Reichsfilmkammer, Außenstelle Wien, in ihrem Schreiben von 27. Mai 1939.

Am 17. November 1939 suchte Johanna Hermann die Außenstelle Wien darum an, das Kino „auf Grund der Anordnung der Reichsfilmkammer“ in Park-Lichtspiele Mauer umbenennen zu dürfen“. Am 27. März 1940 wurde der OHG von Hermann und Ladner die „vorläufige Spielerlaubnis“ erteilt; der zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr vorliegende Antrag auf Eingliederung in die Reichsfilmkammer war jedoch immer noch nicht bearbeitet worden, da sich die Probleme, die sich vor allem auf das Grundstück selbst und dessen Verpachtung an Hermann bezogen, weiterhin nicht gelöst hatten. So hieß es etwa im Juni 1940, dass man dem im Frühling desselben Jahres gestellten Antrag auf käufliche Überlassung des Grundes durch Johanna Hermann nicht zustimmen könne, da es sich um einen Grund handle, der „für die bauliche Gestaltung dieses wichtigen Gebietsteiles in Mauer von größter Bedeutung ist“. Ein Verkauf der Teilfläche sei daher nicht möglich, da so der gesamte „Grundkomplex“ gestört würde und die „Freizügigkeit der Stadt Wien bei der Ausgestaltung des anschließenden öffentlichen Parkes und des angrenzenden Kaffeehausgartens stark beeinträchtigt“ wäre.

Am 26. März 1940 forderte die Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer den Magistrat der Stadt Wien auf, in Hinblick auf die „Eingliederung der Inhaber des Park-Kinos“ das bestehende Gesellschaftsverhältnis mit Johanna Hermann zu lösen. In der Folge wurde die Immobilien vom Reichsgau Wien übernommen, der daraufhin als neuer „Eigentümer der Liegenschaft Wien 25. Mauer, Kirchengasse 4b“ einen Mietvertrag mit Johanna Hermann abschloss, der sich auf die „Liegenschaft 25., Mauer, Kirchengasse 4b und die darauf befindliche Baulichkeit in einem Gesamtausmaß von 904 m2, davon verbaut 377,45 m2, aber 1. April auf die Dauer von 10 Jahren, das ist bist 31. März 1951" bezog, auf dem sich das „Filmtheater“ mit dem bereits genehmigten neuen Namen „Park-Lichtspiele Mauer“ befand.

Im Winter 1940 wurden hier – wie auch in den Lichtspielen Aspern und in den Tonlichtspielen Zum Feldmarschall Laudon in Hadersdorf-Weidlingau spezielle Gaufilm-Abende angeboten, da, wie die Gaufilmstelle der NSDAP für Wien festhielt, in diesen „neueingemeindeten Gebieten Wiens" ein besonderer Bedarf an „politischer Betreuung“ zu verzeichnen wäre. Der Antrag wurde von der Reichsfilmkammer positiv beantwortet: „Die Außenstelle ist der Auffassung, dass unter Berücksichtigung der angeführten Gründe Ihnen [NSDAP – Gaufilmstelle Wien] gestattet werden soll, an einem Tag im Monat, und zwar immer an den schwächsten Spieltagen, im Einvernehmen mit den Theaterbesitzern Ihre Filme zur Vorführung zu bringen.“

Mit Schreiben von 8. April 1941 suchte die OHG, die den Betrieb führte – also sowohl Johanna Hermann (Mittelgasse 1) wie Franz Ladner (Kichengasse 4a) – erneut um die Eingliederung in die Reichsfilmkammer, Fachgruppe Filmtheater, an, wobei das erste Ansuchen beider bereits mit 10. März 1939 datierte, das damalige Ansuchen jedoch abgelehnt worden war. Nachdem eine Reihe von Unterlagen nicht vorgelegt worden war, wie aus einem Erinnerungsschreiben der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer an die beiden Kinobetreiber:innen von 24. Jänner 1941 hervorgeht, in dem festgehalten wurde, dass „Sie das Filmtheater keineswegs weiter betreiben können, wenn die zur Eingliederung erforderlichen Unterlagen nicht beigebracht werden“.

Das neuerliche Ansuchen wurde schließlich doch positiv bearbeitet, sodass die OHG (und damit sowohl Hermann wie Ladner) spätestens ab 1943 Mitglied der Reichsfilmkammer war.

Otto Hermann wurde, obwohl er als Mischling ersten Grades galt, 1939 in den Militärdienst eingezogen, in dem er bis Kriegsende blieb, jedoch weiterhin als Teilhaber (und nomineller Geschäftsführer) des Kinos fungierte. Wie aus einem Schreiben der Reichsfilmstelle hervorgeht, war Otto Hermann auch als Betriebsführer gemeldet, konnte diese Aufgabe – wie auch die alle zwei Jahre vorgeschriebenen Befunde der Technischen Staats-Lehr- und Versuchsanstalt – nicht ausführen bzw. vorlegen. Im August 1943 bat Johanna Hermann um einen Erholungsurlaub ihre seit 1939 bei der Wehrmacht dienenden Sohns. Bereits 1940 hatte sie zudem ihren Vorführer verloren, der binnen "24 Stunden einberufen" worden war. Hermann bat daher immer wieder um Hilfe zur Führung ihres Betriebs, etwa um Zuteilung von Benzin für Franz Schenk von den Lichtspielen Inzersdorf, der ihr bei der Zustellung und Abholung von Filmen half.

1940 brach während der Vorstellung des Films Feuerteufel im Operateurraum des Kinos ein Brand aus. Die Besucher:innen konnten durch das rasche Schließen der Brandschutzklappen vor den Projektionslöchern umgehend gesichert werden, der damalige Kinooperateur musste sich allerdings mit einem Sprung vom Balkon in den Garten retten.

Im Sommer 1941 und 1942 wurde das Kino für Sanierungsarbeiten mehrere Wochen lang ganz geschlossen.

Nachkriegszeit
In einem Schreiben von Hermanns Anwalt Dr. Baumann von 23. August 1945 wurde die Situation während der NS-Zeit folgendermaßen dargestellt:
„Zwecks Klarstellung der politischen Einstellung gebe ich bekannt, dass Frau Hermann niemals bei der Partei war, sie ist im Gegenteil großen Schwierigkeiten ausgesetzt gewesen, da sie mit einem Juden verheiratet war und ihr Sohn als Mischling 1. Grades gilt. Herr Ladner, der bereits vor dem Jahr 1938 offener Gesellschafter der Frau Hermann war, trat nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich der Partei als Anwärter bei, wurde laut in meinem Akt befindlichen Beschluss der Kriegsgerichtes Wien vom 21.5.40 mit seinem Antrage abgewiesen und erst später über neuerlichen Antrag aufgenommen. [...] Aufgrund dieser Tatsachen steht es absolut beweiskräftig fest, dass von einer Illegalität nicht gesprochen werden [kann].“

Obwohl das Park Kino Mauer nach Kriegsende als nur „nazifizierter“ Betrieb galt, sollte es dennoch wie alle anderen Kinos der Stadt auch unter öffentliche Verwaltung gestellt werden. Doch Johanna Hermann weigerte sich, das Kino in die öffentliche Verwaltung – vorerst durch Leopold Lausch, später von Dr. Alfred Migsch zu übergeben, die spätestens mit Oktober 1945 für alle Wiener Kino geltend gemacht wurde – Migschs Ansuchen datiert im Falle dieses Kinos auf den 12. September 1945.

Bereits am 16. August 1945 hatte Leopold Lausch das Kino betreten, um dieses als kommissarischer Leiter zu übernehmen. Wie aus den erhaltenen Darstellungen des Wiener Anwalts Dr. Julius Baumann hervorgeht, kam es im Zuge dessen zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Lausch, Johanna Hermann und Ladner. Nachdem Lausch das Kino wieder verlassen musste, kam er am folgenden Tag mit Ing. Nord erneut in den Betrieb und erklärte Ladner gegenüber, so Johanna Hermann, „wenn er [Ladner] nicht in die Einsetzung einwillige, solle Frau Hermann am nächsten Tag zu ihm [Nord] kommen, und außerdem werde er Herrn Ladner verhaften und in das Konzentrationslager [!] stecken lassen. Diese Drohung wurde auf der Straße Frau Hermann gegenüber wiederholt.“

Schließlich konnte Migsch im Falle dieses Kinos die öffentliche Verwaltung wohl trotz der persönlichen Konflikte mit der streitbaren Kinobetreiberin doch noch antreten, wie aus dem Bescheid von 7. Jänner 1949 hervorgeht, mit dem er schließlich offiziell wieder abberufen wurde: Das Kino blieb in den Händen von Johanna Hermann und deren Sohn Otto Hermann. Otto Hermann übernahm die Geschäftsführung, Johanna Hermann erhielt 1948 die Konzession zur Führung des Kinos. In einem handschriftlichen Vermerk von 5. Jänner 1949 hielt Otto Hermann dazu fest:
„Die Gesellschaftsverhältnisse sind seit 1932 unverändert, und zw. 40 % Hr. Ladner u. 60 % meine Mutter Johanna Hermann, der auch 1948 die Konzession erneut verliehen worden ist. Ich selbst bin mit 20 % am Reingewinn beteiligter Geschäftsführer. Ich nehme zur Kenntnis, dass die öffentliche Verwaltung nach Wegfall der Voraussetzungen im Sinne des Verwaltungsgesetzes nunmehr aufgehoben werden soll.“

Filmprogramm ab 1950
Da Mauer in der russischen Besatzungszone lag, wurden in den ersten Jahren nach Kriegsende im Park Kino auch Filme in russischer Sprache gezeigt; ab den 1950er-Jahren gab es hier „Hausfrauennachmittage“ mit Max Böhm, Carl Hruschka, Fritz Heller, Heinz Conrads und vielen anderen beliebten Unterhaltungskünstlern sowie den Sängerknaben vom Wienerwald. Dabei wurden von den prominenten Gästen, die aus dem nahen Rosenhügel-Filmstudios in das Park Kino kamen, Quizfragen gestellt, bei deren richtiger Beantwortung das vor allem weibliche Publikum unterschiedliche Preise gewinnen konnte, zu denen Waschmittel, Backwaren oder andere Haushaltswaren gehörten. Auch mit den Filmen der Don Camillo und Peppone-Reihe konnte Hermann einen durchschlagenden Erfolg im Park Kino feiern. Die Vorstellungen waren damals über Wochen ausverkauft und so überbucht, dass man sich aus dem angrenzenden Park-Café Stühle ausgeborgte und für Stammgäste des Kinos als besonderes Zuckerl fixe Sitzplätze anbot.

Otto Hermann (Siebensterngasse 19, 1070 Wien) war bis 1951 Geschäftsführer und von 1952 bis 1966 Konzessionär des Kinos. Ab 1962 war er zudem geschäftsführender Gesellschafter der Kammerlichtspiele auf dem Schwarzenbergplatz in Wien-Landstraße, ab 1966 geschäftsführender Gesellschafter des Maria Theresien Tageskinos in Wien-Neubau.

Zerstörung
Am Sonntag, dem 9. Jänner 1966, wurde im Park Kino Franz Antels Ruf der Wälder gespielt. Noch in derselben Nacht brach ein Schwelbrand aus, der durch einen überhitzten Kamin ausgelöst worden war. Erst im fünf Uhr früh jedoch entdeckten Passant:innen das nun schon stark brennende Dach des rund 400 Quadratmeter großen Kinogebäudes. Die alarmierte Feuerwehr konnte den bereits weit vorangeschrittenen Brand zu diesem Zeitpunkt trotz 15 Löschfahrzeugen und 11 Schlauchleitungen nicht mehr eindämmen, die Saaldecke stürzte kurz darauf zu Boden, einige Feuerwehrleute wurden verletzt, schließlich entschied man sich, nur noch den Filmprojektor zu retten sowie die umstehenden Gebäude, das beliebte Bezirkskino war jedoch für immer verloren.

Durch den aufsehenerregenden Großeinsatz der Feuerwehr im Park Kino war der Lokalverkehr am 10. Jänner 1967 für einige Zeit wesentlich eingeschränkt, die Geßlgasse wurde gesperrt, die Straßenbahnlinie 60 musste für einige Stunden über die Wolkersbergerstraße umgeleitet werden. Am Vormittag trafen schließlich sogar Bürgermeister Bruno Marek, Stadtrat Sigmund und Bezirksvorsteher Suttner sowie der Generalinspektor der Sicherheitswachte, Lipowitz, auf der Brandstelle ein, um sich von der Situation persönlich ein Bild von der Zerstörung des Kinos zu machen.

Für einige Zeit plante der damals bereits hochangesehene erfolgreiche Kinobetreiber Komm. Rat Otto Hermann, den seit Jahrzehnten geführten Familienbetrieb wieder aufzubauen. Doch das damals vieldiskutierte „Kinosterben“, das 1966 schon eine Reihe wichtiger anderer Kinos in den Konkurs getrieben hatte, ließ Hermann letztlich davon Abstand nehmen: Am 28. Februar 1968 legte Hermann die Konzession für das Kino endgültig beim Magistrat der Stadt Wien zurück.


Inhaber:innen
Johanna Hermann, Moritz Fritz (1913)
Johanna Hermann, Josef Schnittchen (1924-1932)
Johanna Hermann (60 %), Franz Ladner (40 %) (1932-1945)
Johanna Hermann, Otto Hermann (Sohn) (1945-1966)

Lizenz/Konzession
Johanna Hermann (1913-1945 & 1948-1966)

Geschäftsführer
Josef Schnittchen (1924-1926)
Otto Hermann (1931-1966)


Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Reichsfilmkammer, Außenstelle Wien, A1 – Kinoakten: 87 – Park Kino
Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 27 – ÖV – Kino: K71 – Park Kino Mauer
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Fachverband der Lichtspieltheater, A1 – Kinoakten: 140 – Mauer Park Kino


© KinTheTop/Angela Heide zuletzt aktualisiert: 28.11.2024
Zitierweise: http://www.kinthetop.at/forschung/kinthetop_23_ParkKino.html, zuletzt eingesehen [Tag.Monat.Jahr]