Bereits im Jahr 1914 wurde die Lizenz für das neu erbaute, groß
angelegte Kino mit quadratischem Grundriss und Galerie im Souterain eines
Neubaus an den Landesverband für Fremdenverkehr für Wien und Niederösterreich
vergeben, doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verzögerte den Bau,
und so konnte das neue Kino erst nach Kriegsende eröffnet werden. Besitzer war vorerst der Wiener Architekt Reitmann, nach einer mehrmonatigen Schließung von 8. Februar 1926 bis 12. August 1927 bis 1934 die neu gegründete Kiba und ab 1934 als Pächterin Gerda Barth. 1928 wurde das Kino an die Paramount verpachtet. Im September 1929 wurde hier einer der ersten Tonfilme - Weiße Schatten - gezeigt und zum Kassenschlager: Der Film lief über mehrere Wochen bis in den November des Jahres hinein und sorgte für einen überfüllten Kinosaal - bei einem Fassungsraum von mehreren Hundert Sitzplätzen. Das Schweden Kino wurde mit diesem Programm zu einem der Vorreiter für die wienweite Einführung des Tonfilms - der man vorerst skeptisch gegenüber gestanden war und die nicht zuletzt auch für eine ehemals beliebte, vor allem kleinere Kinos, das Aus bedeutete. 1931 pachtete Max Reiczes das Kino; am 29. April 1937 fand hier eine postume Geburtstagsfeier zu Ehren von Karl Kraus statt. Manche Verleihfirmen hatten eigene Premierenkinos, darunter befand sich in den 30er-Jahren auch das Schwedenkino, das Filme von MGM zeigte, etwa die Wiener Uraufführung von Maienzeit (Maytime, 1937) mit Jeanette McDonald und Nelson Eddy oder Die gute Erde (The Good Earth, 1937) mit Luise Rainer und Paul Muni. Texte - Links - < zurück |