![]() [Foto: Café Dobner, Ecke Wienzeile und Getreidemarkt, 1895] ![]() [Foto: Café Dobner, Ecke Wienzeile und Getreidemarkt, um 1930] ![]() Zu den Gründern der "Literatur am Naschmarkt" gehörten u. a. F. W. Stein, Rudolf Weys und Lothar Metzl. Eröffnet wurde mit Texten von Rudolf Weys und Harald Peter Gutherz. Für das fünfte Programm schrieb Weys das erste eigenständige Mittelstück - A.E.I.O.U. oder Wenn Österreich den Krieg gewonnen hätte, weitere Mittelstücke verfassten Hans Weigel (Marie oder Der Traum ein Film), Lothar Metzl (Pimperloper) und Jura Soyfer (Der Lechner Edi schaut ins Paradies). Zu den weiteren Autoren zählten Peter Hammerschlag, Rudolf Spitz, Franz Paul und Kurt Nachmann. Der "Bund junger Autoren Österreichs" war Rechtsträger des Theaters, administrativer Direktor war vorerst der Journalist F. W. Stein (wahrscheinlich Winterstein) aus Budapest. Fester Wiener Spielort wurde das Café Dobner. Spielleiter war Walter Engel, der auch Regie führten und vom achten Programm an künstlerischer Leiter des Kabaretts wurde, zu den weiteren Regisseuren zählten Martin Magner und Hermann Kner, musikalischer Leiter des Ensembles war Otto Andreas. In den Sommermonaten der Jahre 1934, 1936 und 1937 ging das Ensemble darüber hinaus auf Tournee durch österreichische Ferienorte. Ab 1934 unterstütze der "Bund junger Autoren Österreichs" finanziell, personell und organisatorisch das Kabarett Die Stachelbeere, das 1934 in der Billrothstraße in Wien-Döbling (1190 Wien) gegründet worden war, wenige Monate nach der Gründung aber bereits in die Räume des Wochenendkabaretts "Die Seeschlange" im Café Colonnade in der Inneren Stadt übersiedelt war. Mit dem 11. Programm der Stachelbeere fusionierten die Ensembles. Die Literatur am Naschmarkt war weniger politisch als Die Stachelbeere und sah sich an der Schnittstelle zwischen "Brettl" und Theater: "Weitgehend liberal, jedoch nicht mit zu großer Schlagseite nach links, pro-österreichisch, jedoch nicht für einen Diktaturkurs", lautete dessen politische Programmatik. Zum Ensemble zählten u. a. Edith Berger, Herbert Berghof, Franz Böheim, Walter Engel, Leon Epp, Benno Feldmann, Hugo Gottschlich, Heidemarie Hatheyer, Wilhelm Hufnag(e)l, Grete Heger, Peter Ihle, Manfred Inger, Lisl Kinast, Robert Klein-Lörk, Hila Krahl, Paul Lindenberg, Carl Merz, Martin Miller, Adolf Müller-Reitzner, Kurt Nachmann, Elisabeth Neumann, Peter Preses, Trude Reinisch, Gertie Sitte, Rudolf Steinboeck, Lisl Valetti, Walter von Varndal, Gerda Waschinsky, Oskar Wegrostek, Traute Witt und Hans Wlasak. Rudolf Steinboeck wurde 1945 Direktor des Theaters in der Josefstadt, Leon Epp gründete 1945 Die Insel in der Komödie und wurde 1952 Direktor des Volkstheaters. Bis zur letzten Vorstellung am 12. März 1938 wurden 22 Programme mit einer Laufzeit von zwei bis drei Monaten herausgebracht. Nach dem "Anschluss" gründeten einige der ehemaligen Ensemble-Mitglieder das > Wiener Werkel. < zurück |