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Willkommen auf der Website meines Projekts Wiener Theater- und Kinotopografie! Ziel der Projekts ist die Erstellung einer historisch wie aktuell relevanten topografischen „Landkarte“ der seit dem frühen 18. Jahrhundert in der Stadt Wien gegründeten kurz- wie langfristig bespielten Theater- und Kino-Räume, wobei auch auf Singspielhallen, Varietés, Kabaretts und anderes mehr Bezug genommen wird, während temporäre Spielorte, so spannend es wäre, hier nicht erfasst werden können. Der Schwerpunkt der Recherchen liegt dabei, wie schon der Titel des Projekts verrät, auf den Orten, weniger auf Programmen/Programmatiken, Spielplänen oder künstlerischen Persönilchkeiten, die jedoch in den Kurzdarstellungen Einzug finden. Wie alles begann Bereits ab Anfang der 1990er-Jahre und meinen ersten wissenschaftlichen Arbeiten zur Geschichte der Theater in Wien wurde mir klar, wie speziell und in einigen Aspekten singulär die Geschichte der Wiener Theater, und später auch Kinos, ist. Anders als in anderen wachsenden Metropolen lässt sie hier, neben dem Zentrum Innere Stadt, von Beginn an eine flächendeckende, über nahezu alle Bezirke der Stadt wahrnehmbare Ausbreitung von Theatern, Unterhaltungsetablissements, Varietés, ab dem 19. Jahrhundert auch "Elysien", "Colosseen", Zirkus-Betrieben, ab der Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich auch "Kellertheater" und Orten des neu entstehenden "Freien Theaters" beobachten. Vielen von ihnen wurden in direkter Konkurrenz zu den spätestens ab 1776 entstehenden "Hoftheatern", den späteren Staatstheatern, ins Leben gerufen, viele von ihnen gerieten rasch auch untereinander in Konkurrenz, andere wiederum markierten wesentliche Zäsuren, neue Wege und relevante Veränderungsprozesse. Ab Mitte der 1990er-Jahre war ich so unter anderem am mehrjährigen umfassend angelegten Forschungsprojekt Quellen zum österreichischen Theater der Ersten Republik beteiligt, im dessen Rahmen ich mich vor allem mit dem Wiener Theater der Zwischenkriegszeit beschäfigte. 1993 folgte meine Diplomarbeit zu den bis dahin nicht bearbeiteten Jahren der Direktion Arthur Helmer am Theater an der Wien von 1936 bis 1938. 1996 und 1997 war ich Teil der beiden maßgeblichen Wiener Tagungen zum Wiener Theater der Zwischenkriegszeit und Wiener Theater der Nachkriegszeit und begann meine langjährige Auseinandersetzung mit der Geschichte der Insel in der Komödie, dem heutigen Metrokino. Damals stand die nachhaltige akademische Auseinandersetzung mit und Vermittlung der Wiener Theater-Orten der Zwischenkriegs- und frühen Nachkriegszeit noch an ihrem Beginn. Seither sind zahlreiche wissenschaftliche Studien erschienen, wesentliche Monografien über einen Großteil der Wiener Theater. Meine Arbeit an einer systematischen Erfassung aller Theater und Kinos in Wien in Form von kurzen Basiseinträgen und wachsenden Kurzdarstellungen begann in dieser Zeit und kann heute auf bald 25 Jahre Forschungs- und Publikationsarbeit zurückblicken. Onlinegang Bereits ein Jahr vor dem Abschluss meiner Dissertation zur Insel in der Komödie am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien Anfang 2005 war es soweit: Die Wiener Kino- und Theatertopografie stand vor ihrem Onlinegang, hundert Basisdatensätzen wurden von mir angelegt und www.kinthetop.at ging online. KinTheTop war von Anfang an als wachsendes Onlinemedium geplant. So kann zum einen eine laufende Erweiterung der Datensätze ermöglicht werden, die auch, soweit es meine zeitlichen Ressourcen zulassen, so aktuell wie möglich gehalten werden. Zum anderen bietet die digitale Zurverfügungstellen von Informationen die Möglichkeit, auch einer breiteren, nicht wissenschaftlichen Leser:innenschaft Zugänge zu Forschungsergebnissen anzubieten und vor allem auch zu Ergänzungen, Hinweisen und gerne auch Korrekturen einzuladen. Aktueller Stand KinTheTop.at bietet derzeit Informationen zu mehreren hundert historischen wie aktuellen Theater- und Kinostandorten in der gesamten Stadt Wien. Das Projekt basiert auf Aktenbeständen, von denen ein Großteil im Wiener Stadt- und Landesarchiv zu finden ist, Publikationen sowie Onlinerercherchen. Persönliche Erinnerungen sind selten und wenn dann durchwegs mit Verweis auf die Personen, die mir ihre Informationen zur Verfügung gestellt haben, in die Unterlagen eingearbeitet. Die Daten werden laufend ergänzt und nach den je neuen Rechercheergebnissen kontinuierlich von mir onlinegestellt. Der Wunsch, die Daten auf einen auch digital aktuellen Stand zu bringen, konnte hingegen bislang aufgrund der fehlenden öffentlichen Finanzierung des Projekts nicht erfüllt werden.* In den letzten 20 Jahren ist das Projekt dennoch kontinuierlich gewachsen. Und noch immer ist unglaublich viel zu tun! Wenn Sie die Daten dieser Website verwenden Wenn Sie aus Datensätzen dieser Website zitieren, bitte ich, auf die genutzte Quelle auch hinzuweisen. Das Projekt ist bis heute unfinanziert. Umso mehr ersuche ich um seriöse Quellennachweise. Auch für weitere Anfragen stehe ich gerne zur Verfügung und freue mich auch, meine Arbeitsergebnisse im Rahmen von Vorträgen und Gesprächen zu präsentieren. Work in progress Das Projekt KinTheTop sieht sich als eine „work in progress“, die täglich weitergeführt wird. Für Tipps, Anregungen und Ergänzungen bin ich zudem ebenso dankbar wie für Korrekturen. Angela Heide, 2025 * Meine Bemühungen um öffentliche Förderung des Projekts, u. a. bei der MA 7-Theaterabteilung (2006), beim Jubiläumsfonds von Stadt Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2006), bei IFK (Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, 2007) sowie KÖR/Kunst im öffentlichen Raum Wien wurden durchwegs abgewiesen, so dass mein Wunsch nach einer umfassenden digitalen wissenschaftlichen Aufarbeitung und Zurverfügungstellung einer online abrufbaren „virtuellen Theater- und Kinolandkarte“ nicht erfüllt werden konnte. |