Altmannsdorfer Kino / Altmannsdorfer Lichtspiele (1920-01.02.1964)
[Fahrschule]
Altmannsdorfer Kino
Breitenfurterstraße 36
Fassungsraum: 414
Die Altmannsdorfer Lichtspiele waren ein kleines "Schlauchkino" mit 33 Reihen zu 8 Sitzplätzen - holzbestuhte Kinositze, die das Kino weniger zu einem Ort des Kuschelns als einem Treffpunkt der "Halbstarken" der Gegend machten. Auch dass das Kino nicht wie die meisten anderen im Bezirk über einen Vorhang - quasi das "Markenzeichen" der innerstädtischen Seriosität eines Wiener Vorstadtkinos - verfügte zählte weniger zu seinen Schwächen als zu seinen Markenzeichen. Auch das Programm aus der Hochblüte des Kino in den Sechzigerjahren war ein wildes: Der Wilde, Der Coyote oder Insel des nackten Grauens gehörten zum fixen Programm, über das Reinhard Tramontana in seinen Erinnerungen festhält, "dass diese Filme noch einmal als Kultfilme zurückkommen werden [...]" (Zit. in Grafl 1993, S. 160)

An der Stelle des ehemals populären Meidlinger Vorstadtkinos befindet sich heute eine Fahrschule.
Gaudenzdorfer Kino (1914-70er-Jahre) - Treffpunkt Kino (70er-Jahre-1985)
Treffpunkt Kino - Gaudenzdorfer Kino ("Gau"/"Gaudschi")
Schönbrunner Straße 175
Fassungsraum: -
Das Gaudenzdorfer Kino befand sich in einem Häuserblock vor dem Gürtel auf der Schönbrunner Straße. Das "Gaudschi" lag im Keller eines Wohnhauses unter Straßenniveau, war kalt und schlecht ausgestattet. Es gehörte zu den kleineren Kinos, das sich bis zuletzt durch sein treues Stammpublikum erhalten konnte. Mitte der 1970er-Jahre wurde das "Gaudschi" in "Treffpunkt" (vgl. Schwarz 2003) umbenannt, blieb jedoch am selben Standort. Später wurde aus dem "Treffpunkt Kino" ein Reisebüro. (Werner Puschmann, 2010)
Haydn Park Lichtspiele (1914-12.12.1971)
Haydn Park Lichtspiele
Koflergasse 1-3
Fassungsraum: 576
Hetzendorfer Kino / Hetzendorfer Lichtspiele (1917-1971)
Hetzendorfer Kino
Hetzendorferstraße 75a
Fassungsraum: 422
Das Hetzendorfer Kino entstand durch den Einbau eines Kinosaales in der Erdgeschoßzone eines Wiener Wohnhauses. Es war ein "Grätzelkino", mit Vorstellung ab 12 Uhr Mittag und einem gemischten Programm für junges und erwachsenes Publikum.
Meidlinger Lichtspiele / Lichtspieltheater (1910-23.08.1964)
Meidlinger Lichtspiele ("Füchselhofkino")
Meidlinger Hauptstraße 20-22
Fassungsraum: 220
Das Kino war im Volksmund besser bekannt als Füchselhofkino, da die Ausgänge des ebenso schmalen wie dunklen - beleuchtet wurde der 24 Sitzreihen umfassende Saal von nur einem einzigen Kronleuchter - "Grätzelkinos" in die angrenzende Füchselhofgasse mündeten.
Meidlinger Theater/Theater in Meidling (1806-1870), Theresien-Theater (ab 1870) - Schauspielschule im Theresien-Theater (ab ca. 1873)
Meidlinger Theater
-
Fassungsraum
: -
Philadelphia Kino (1921-23.08.1964*)
Philadelphia Kino
Wilhelmstraße 64-68
Fassungsraum: 342

Das Philadelphia Kino, in unmittelbarer Nähe zur gleichnamigen Brücke in Wien-Meidling, war ein "Familienkino" mit Familien- und Jugendvorstellungen, ehe es 11-Uhr-Nacht-Vorstellungen einführte, die auch ein etwas anderes Publikum in das kleine, im Hof eines Wohnhauses integrierte Kino lockte.

"Wie in einem kleinen Hoftheater war die Bühne von einem goldbemalten Rahmen betulich umkränzt, der schwere Vorhang stumpfte aus purpurnem Samt, und die Sitze waren aus gleichfarbenem Plüsch. Und es hatte als einziges Kino dieses sonst so reichen Bezirks einen echten Balkon!" (Tramontana 1993)

* Auch unterscheiden sich die Angaben von Schwarz 2003 wesentlich: Er gibt 1949 als Gründungs- sowie 1967 als Schließungsjahr an.
zeitweise Spielort des Volkstheaters in den Außenbezirken
Rosenhügel Kino (1954-1969*)
Rosenhügel Kino
Rosenhügelstraße 37
Fassungsraum: 421

Das Rosenhügel Kino befand sich schräg gegenüber den Meidlinger Lichtspieltheater. Es war ein wenig auffallendes, schlicht ausgestattetes Vororte-Kino, das, glaubt man Zeitzeugen wie dem Journalisten Reinhard Tramontana, weder mit seinem Programm noch mit den hier gastierenden "Volkstheater in den Außenbezirken"-Vorstellungen breite Publikumsmassen anzuziehen vermochte:

"Es hatte ein abwaschbares Foyer aus Linoleum und PVC, eine Kasse mit Milchglasscheiben, durch die man aber trotzdem bequem die Brustwarzen hinter dem dünnen Pulover der Kassiererin sehen konnte, und was aus letzterem Grund einigermaßen frequentiert. Das Programm war gemischt wie das Publikum, uns eines Samstagnachmittag nahm mich ein besorgter Schulfreund beiseite und mahnte: 'Wenn du dir den Film anschaust, dann bist du verdorben!' Der Film war: Nur der Wind mit Freddy Quinn." (Grafl 1993, S. 158f.)

1969 wurde das Kino bei einem Brand zerstört und nicht mehr wieder aufgebaut.
Schwarz 2003 hingegen gibt erst 1971 als Schließungsjahr an.
Schloß Kino (1920-29.05.1972)
[ab 1972 Möbelzentrum]
Schloß Kino
Schönbrunner Schloßstraße 4-8
Fassungsraum: 1060

Das Schloß Kino zählte nach dem Forum Kino (1.147 Sitzplätze) Mitte der Fünfzigerjahre zu den größten Kinos der Stadt: 31 Reihen, acht Logen - "und hoch genug, dass du einen Zehn-Meter-Sprungturm hättest hineinstellen können - ein Kino, in dem du atmen konntest", wie Tramontana 1993 sich in seinem Beitrag Der Untergang Meidlings an "die sieben Kinos von Meidling" erinnert. (In: Grafl 1993, S. 152-161) Das Kino musste 1972 einem Möbelzentrum weichen.
Jubiläumskino - Wolfgang Lichtspiele/Wolfgang Kino (1909*-30.03.1969)
Wolfgang Kino/Wolfgang Lichtspiele - Jubiläumskino
Wolfganggasse 30
Fassungsraum: 118 (1909), 155 (1919), 183 (1914), 193 (1922), 183 (1925), 188 (1934)

weiter zur Geschichte >